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Was macht eine gute Lehrkraft aus?

Während meines Lehramtsstudiums wurde im Seminar oft die Frage nach den Qualitäten einer guten Lehrkraft gestellt. Wir Studierende trugen zahlreiche Punkte zusammen, die einerseits alle irgendwie wichtig waren und die auch total inspirierend klangen. Andererseits waren sie auch ganz schön einschüchternd, weil ich mich schon damals fragte, wie dieser hohe Anspruch im vollen Berufsalltag überhaupt zu schaffen sei. In diesem Beitrag erfährst du, was aus meiner Sicht der Schlüssel zu einer wirklich guten Lehrkraft ist.

Ich erlebe in meiner Arbeit als Coachin häufig Lehrkräfte, die sehr hohe Erwartungen an sich und ihre Arbeit haben. Oft leiden sie jedoch darunter, weil sie einfach nicht alles erfüllen können.

Sind wir ja doch nur Menschen und (noch) keine Maschinen.

Ich persönlich glaube, dass es gar nicht so viel braucht, um eine richtig gute Lehrkraft zu sein. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, dann sind mir die Lehrer:innen hängen geblieben, die mich auf irgendeine Weise berührt haben. Lehrer:innen, die authentisch waren und für etwas brannten. Die so ein Funkeln in den Augen hatten. Diese Lehrkräfte behalte ich gern in Erinnerung.

Diese beste Version von uns zu leben, können wir besonders dann, wenn es uns gut geht. Wenn wir in unserer Mitte sind und unsere Potenziale frei entfalten können.

Dann inspirieren wir unsere Schüler:innen. Dann können wir sie emphatisch, liebevoll und geduldig begleiten. Dann haben wir die brillantesten Ideen und können unsere Herzensthemen angehen.

Deshalb ist es wichtig, dass wir gut für uns sorgen.

Dass wir immer wieder Zeiten im hektischen Lehrer:innenalltag einbauen, um zur Ruhe zu kommen, die Batterien aufladen und uns etwas Gutes tun.

Gleichzeitig weiß ich, wie herausfordernd das ist. Unser Beruf kann sehr fordernd sein und uns gut auf Trab halten. Zudem haben wir noch ein Privatleben. Kinder, mit denen wir Zeit verbringen und liebevoll und emphatisch begleiten möchten. Dann ist da noch die Partnerschaft, Hobbys, Freundschaften und andere Verpflichtungen.

Alles unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer easy. Vor allem, sich in dem Alltagstrubel selbst nicht aus den Augen zu verlieren.

Und dennoch sage ich dir, dass es enorm wichtig ist, in dich selbst zu investieren. Deine Bedürfnisse immer wieder wahrzunehmen und die Ruheinseln nur für dich zu blocken.

Dann werden auch alle anderen Bereiche profitieren.

Oft denken wir andersherum: Erst die anderen und irgendwann ich. Falls noch Zeit ist. Doch meist bleibt am Ende keine Zeit mehr.

Das ist wie mit dem Geld. Wenn du darauf wartest, am Ende des Monats noch einen Betrag x von dem zu sparen, was noch übrig ist, dann ist das häufig sehr ernüchternd. Weil nicht mehr viel übrig bleibt. Ein effektiverer Weg ist es, wenn du am Anfang des Monats zuerst dich selbst bezahlst, indem du gleich den Betrag x weglegst.

Ich möchte dir gern ein paar Tipps an die Hand geben, wie es dir gelingt, wieder mehr Zeit für dich zu haben:

💡 Tipp 1: Priorisiere dich selbst

Mach dir immer wieder bewusst, was dann möglich ist, wenn du in deiner Kraft bist und wie alle anderen Bereiche deines Lebens davon profitieren werden. Handle entsprechend, indem du deine Zeit nach deinen Prioritäten einteilst. Entscheide immer wieder, was gerade wirklich wichtig für dich ist: Haushalt oder Zeit für mich. Noch eine weitere Stunde Unterrichtsvorbereitung oder früher ins Bett. Pause im Lehrerzimmer oder im ruhigen Klassenraum.

💡 Tipp 2: Plane deine Woche im Voraus

Mach dir für schon am Freitag oder Wochenende ein Plan für die kommende Woche. Was steht da alles an? Gib allen wichtigen Dingen einen Platz. Vergiss dabei nicht, die Zeit für dich. Trage dir konkrete Termine für dich selbst ein. Wann machst du was für dich? Organisiere dann alles so, dass du dir diese Zeit nehmen kannst (Unterstützung von anderen etc.).

💡 Tipp 3: Sei achtsam, WIE du deine Zeit verbringst

Sich Zeit zu nehmen, ist ja das eine. Das andere ist, WAS du mit dieser Zeit machst. Hierfür ist es wichtig, dass du deine Bedürfnisse spürst. Für viele gar nicht so easy. Denn viele von uns haben es nicht gelernt, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Checke im Alltag immer wieder bei dir ein und spüre, welches Gefühl gerade da ist. Vielleicht ist es Stress. Dann brauchst du vielleicht Entspannung. Frage dich, was für DICH Entspannung bedeutet. Und dann nimm dir die Zeit, um dich zu entspannen. Manchmal war es dann genau das, was du brauchtest. Manchmal vielleicht auch nicht. Dann war es eine wichtige Erfahrung und du weißt es beim nächsten Mal besser.

💡 Tipp 4: Feiere dich selbst

Feiere jeden Abend, wenn du dir Zeit für dich genommen hast. Egal wie kurz dieser Moment auch war. Alles, was auf dein Selbstfürsorgekonto einzahlt, darf bewusst wahrgenommen und als Erfolg verbucht werden!

💡 Tipp 5: Setze im Umgang mit anderen Menschen Grenzen

Auch andere Menschen sind sehr interessiert an deiner Zeit. Mache dir immer wieder bewusst, was DEINE Prioritäten sind und ob du diesem Menschen jetzt gerade deine wertvolle Zeit schenken möchtest. Setze klare Grenzen, wenn das nicht der Fall ist und lass nicht zu, dass deine Zeit mit unwichtigen Dingen vergeudet wird.

💡 Tipp 6: Setze dir selbst Grenzen

Wie viel Zeit verbringen wir mit Zeiträubern, die eigentlich überhaupt nicht wichtig sind. Besonders unser geliebtes Handy ist meist der größte Zeitfresser. Bleibe immer wieder achtsam, wie viel Zeit du mit Dingen verbringst, die eigentlich gar nicht wichtig sind. Meist sind wir im Autopilotenmodus unterwegs und merken es nicht mal. Daher ist der erste Schritt: Wahrnehmen und bewusst machen.

Die 6 Schlüsselstrategien für mehr Leichtigkeit im Schulalltag

In meinem neuen E-Book „Die 6 Schlüsselstrategien für mehr Leichtigkeit im Schulalltag” zeige ich dir konkret, wie du lernst, deine Bedürfnisse wahrzunehmen und Grenzen souverän zu formulieren.

Oft geht beim Setzen von Grenzen ein schlechtes Gewissen einher. Wir wollen andere nicht enttäuschen oder vor den Kopf stoßen. Auch hier zeige ich dir, wie du mit diesem schlechten Gewissen umgehen kannst, um ganz bei dir zu bleiben.

Podcastfolgen zum Thema im "Mindful School" - Podcast

⤵️ Diese Podcastfolgen im „Mindful School“ – Podcast könnten dir auch gefallen:

👉 #114: So erkennst du deine Bedürfnisse im Schulalltag (& stehst für sie ein) 
👉 #118: Wann bist du eine gute Lehrkraft?

Ich habe es mir irgendwann zur Gewohnheit gemacht, mich selbst zu priorisieren. Nicht aus egoistischen Gründen. Sondern als Ausdruck von Selbstliebe. Ich weiß einfach, wie wichtig das ist. Nicht nur für mich, sondern für alle Menschen in meinem Leben. Sie alle profitieren davon, wenn es mir gut geht.

Ich wünsche auch dir, dass du dich selbst immer wieder priorisierst und dem hektischen Schulalltag Ruheinseln für dich erschaffst.

Alles Liebe, 
Frances

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