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Die beste Übung bei unruhigen Klassen

Ich habe aufgehört, vor den Ferien extrem aufwendige Stunden zu planen. Stunden, mit den neusten Methoden und tollstem Material. Stunden, die mich in der Vorbereitung Ewigkeiten brauchen und in der Praxis nur so semigut oder gar nicht funktionieren.

Früher hatte ich den Anspruch – besonders vor Weihnachten oder anderen Festlichkeiten – thematische Stunden vorzubereiten und sehr aufwendiges Material zu erstellen. Ich habe mich darin manchmal verloren.

Mein Anspruch war extrem hoch. So sollte diese Stunde mal was ganz Besonderes für die Jugendlichen sein, nach dem eher eintönigen Stoffgebiet der letzten Wochen. Sie sollten richtig Spaß haben, aktiviert werden und voller Freude lernen.

Na ja, das sah dann meist in der Praxis etwas anders aus.

Besonders die Stunden vor den Ferien waren oft super chaotisch. Es lief in den Klassen meist drunter und drüber. Keiner konnte sich mehr konzentrieren und meine aufwendig geplante Stunde wurde überhaupt nicht geschätzt.

In meiner Vorstellung sah das ganz anders aus. 😀

Ich war nach solchen Stunden völlig frustriert und sauer, dass mein Plan nicht aufging und all meine Vorbereitung nicht wertgeschätzt wurde.

Irgendwann habe ich aufgehört, meine wertvolle Zeit in die Planung und Vorbereitung von aufwendigen Stunden zu stecken. Stattdessen habe ich mir die Jugendlichen angeschaut und mich gefragt, was sie denn wirklich brauchen.

Meist war das gar nicht viel. Es reichte ihnen häufig aus, in gemütlicher Runde zu sitzen, sich zu unterhalten, vielleicht das ein oder andere Spiel zu spielen oder sich einfach mal nur zu entspannen.

Da ja Achtsamkeit, persönliche Weiterentwicklung und Meditation mein Steckenpferd sind und im Schulalltag immer nur wenig Zeit für den Focused Moment (mein Stundenritual) blieb, nutzte ich überwiegend solche Stunden für diese Themen.

Ich nutzte fortan diesen Raum, um Impulse und Inspirationen in die Klasse zu geben. Ohne viel Schnickschnack. Hatte immer ein paar Übungen und Geschichten in petto.

Und siehe da. Auf einmal war ich entspannter. Meine Schüler:innen waren offen und ließen sich in der Regel gern darauf ein. Ich sparte ’ne Menge Zeit und Nerven. Und allen blieb der Frust erspart.

Win-win-Situation also! 😉

Hier sieht man wieder so wunderbar, welche Wirkung die kleinen, einfachen Dinge haben. Es braucht nicht immer die aufwendigen Stunden.

Vielleicht kennst du das auch. Der eigene Anspruch, in bestimmten Stunden oder Zeiten des Jahres, nochmal etwas ganz Besonderes mit deinen Klassen zu machen. Dieser Anspruch kostet dich aber sehr viel Nerven und stresst dich enorm. Vor allem, wenn die Klassen dann nicht so empfänglich für deine Idee sind.

Vielleicht merkst du auch, wie unruhig die Kinder und Jugendlichen vor den Ferien sind und du würdest gern ein wenig Ruhe reinbringen.

Vielleicht hast du aber auch selbst gar keine Lust mehr auf dieses Arbeitsblatt, dass du in solchen Stunden immer aus der Tasche ziehst und würdest gern mal etwas Neues ausprobieren.

Dann kann ich dir eine Achtsamkeitsübung besonders empfehlen.

Diese Übung heißt “Atemzählübung” und ist einer der Übungen, die selbst in den unruhigsten Klassen funktioniert und super für Stunden vor den Ferien ist.

Die Kinder und Jugendlichen werden herausgefordert, ihren Geist zu fokussieren und wahrzunehmen, wenn sie abdriften. Das ganze kann auch super als kleine Challenge gemacht werden.

Du findest hier eine Anleitung und passende Reflexionsfragen, um mit den Schüler:innen anschließend ins Gespräch zu kommen.

Das ist ein super Einstieg oder vielleicht auch einfach nur eine kleine Entspannung für mittendrin. Für dich und die Schüler:innen.

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren.

Und nicht vergessen: Keep it easy! 😉

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