Negativer Self-Talk: Warum es dir deine Kraft raubt und du schlechtere Entscheidungen in deinem Schultag triffst
Wie oft denkst du unbewusst „Das schaffe ich nicht“, „Ich bekomme das nicht hin“, “ Ich bin nicht gut genug“ und all diesen negativen Self-Talk? Vielleicht fährst du auch schon mit Gedanken zur Schule, die dich unter Druck setzen und dir ein schlechtes Gefühl geben? Vielleicht merkst du, wenn es Veränderungen, Ansagen oder neue Informationen in deiner Schule gibt, wie du darauf mit entsprechend negativen Gedanken reagierst?
Wir haben im Laufe des Tages circa 60.000 Gedanken. Nur 3% davon sind aufbauend und stärkend.
Ich nehme mich davon überhaupt nicht aus. Besonders in stressigen Zeiten erwische ich mich immer wieder bei negativen Gedanken, die in mir ein negatives Gefühl auslösen und den Stress verstärken.
Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, warum es für unseren Job hinderlich ist, wenn wir den ganzen Tag mit diesem negativen Self-Talk durch die Gegend laufen und was unsere Worte für eine Power haben. Ich gebe dir hier kraftvolle Tipps, um einen inneren Dialog zu erschaffen, der dich ermutigt, motiviert und bestärkt.
Der japanische Wissenschaftler Masaru Emoto erforschte in den 90er Jahren den Einfluss von Gedanken, Worten, Gefühlen und Musik auf Wasser. Dabei füllte er in einem Experiment Wasser in Flaschen und setzte sie positiven oder negativen Botschaften, Gedanken, Gefühlen und verschiedenen Musikrichtungen aus. Nachdem er das Wasser gefror, fotografierte er die Eiskristalle.
Er kam zu der Erkenntnis, dass die Eiskristalle, welche positiv beeinflusst wurden, eine äußerst ästhetische Form haben. Wogegen die Kristalle mit negativen Gedanken und Worten eine sehr unvollkommene Struktur aufwiesen. Im Internet findest du zahlreiche Bilder seiner Fotografien.
Ich finde es wirklich erstaunlich, was für einen sichtbaren Effekt unsere Worte, Gedanken und Gefühle haben. Nun bestehen auch wir aus 70% Wasser. Wenn wir den ganzen Tag lang in einem inneren negativen Dialog sind, hat auch dies einen entscheidenen Einfluss auf unser Leben. Wir fühlen uns nicht gut und treffen auch dementsprechend schlechte Entscheidungen. Unsere Gedanken und Gefühle bestimmen unsere Handlungen.
Diesen Kreislauf einmal zu verstehen, ist sehr wichtig. Denn häufig erkennen wir erst nach einer schlechten Entscheidung oder Handlung, dass etwas nicht passend für uns ist. Vielleicht waren wir einem Schüler/ einer Schülerin gegenüber unachtsam oder haben etwas gesagt, was uns leid tut. Ich glaube, wir alle kennen diese Situationen. Der Auslöser für unsere Handlungen sind unsere Gedanken und Gefühle. Sie sind die Motivation für unser Agieren.
Je öfter du negative Gedanken hast, mit denen du durch deinen Tag gehst, desto schlechtere Entscheidungen triffst du. Was dich wiederum schlecht fühlen lässt, den Stress erhöht und dir Energie raubt.
In unserem so wichtigen und verantwortungsvollen Job ist es enorm wichtig, dass wir gute Entscheidungen treffen. Wie viele erwachsene Menschen laufen noch mit Schul-Traumata herum, weil ein Lehrer oder eine Lehrerin sie blöd behandelt oder etwas unangebrachtes gesagt haben. Als Lehrerin oder Lehrer haben wir so einen enormen Einfluss. Diesem sind wir uns oft nicht bewusst, würde ich sagen. Sich das jedoch vor Augen zu führen ist enorm wichtig.
Um eine gute, verantwortungsbewusste pädagogische Arbeit zu leisten, braucht es auch bestärkende, zuversichtliche Gedanken, die der Antrieb deiner Handlungen sind.
Der Schlüssel um diesen Kreislauf zu durchbrechen heißt Achtsamkeit. Sich seiner Gedanken bewusst werden, ist enorm wichtig. Durch das Bewusstwerden, kannst du erst entscheiden, ob du diesem Gedanken Glauben schenken oder einen neuen kraftvolleren Gedanken denken möchtest.
Wenn du dich das nächste Mal dabei erwischt, dass dir Gedanken kommen wie „Ich schaffe das alles nicht“ oder „Ich habe keine Zeit“, dann nimm zuerst wahr, was dieser Gedanke mit dir macht. Welches Gefühl löst er in dir aus? Ohnmacht, Angst, Hilflosigkeit, Wut? Und wo in deinem Körper kannst du dieses Gefühl wahrnehmen? Wie ist deine Körperhaltung?
Vielleicht hast du auch schon mal wahrgenommen, wie sie deine Körperhaltung je nach Stimmung verändert. Das Gute hierbei ist jedoch, dass es auch anders herum gut funktioniert. Du kannst mit deiner Körperhaltung auch einen direkten Einfluss auf deine Stimmung nehmen. Streck mal deine Arme zu den Seiten nach oben in die Superhelden-Pose und halte sie hier für ein paar Minuten. Stehe hier voller Stolz. Vielleicht merkst du, wie sich dabei deine Stimmung ein wenig aufhellt.
Als nächstes kannst du dich fragen, ob dieser Gedanke wirklich wahr ist. Stimmt das wirklich oder gibt es noch eine andere Interpretation der Situation? Gibt es einen Gedanken, der kraftvoller ist? Vielleicht so etwas wie „Ich habe alle Zeit der Welt“, „Ich kann alles schaffen, was ich möchte“, „Ich bestimme selbst über mein Leben“ etc. Nimm auch hier wahr, wie sich dieser Gedanke anfühlt.
Ich lade dich hier herzlich ein, dieses Experiment mal über einen gewissen Zeitraum für dich zu üben. Beobachte deinen inneren Dialog und erkenne die Gedanken, durch die du dich schlecht fühlst. Nimm sie wahr und halte einen Moment inne. Spüre in deinen Körper und nimm das Gefühl wahr, dass du mit dem Gedanken verbindest.
Wähle dann immer wieder neu. Formuliere einen kraftvollen Gedanken. Erschaffe eine positive innere Welt, voller wunderschöner Wasserkristalle 😉
Übe das tagtäglich. Es wird dir immer wieder passieren. Gar nicht schlimm. Werte dich hier nicht ab. Freue dich lieber, wenn du dich selbst bei einem negativen Gedanken erwischt. Es ist tatsächlich Mental Training. Je mehr du übst, desto besser und leichter wird es dir fallen, positive Gedanken in deiner inneren Welt zu pflegen.
Wenn du auf deiner eigenen Reise ein wenig fortgeschritten bist, lohnt sich dieses Experiment auch mit deinen Schüler:innen. Dafür eignet sich das Reis-Experiment, welches auch von Masuro Emoto entwickelt wurde. Auch hierzu findest du viele Anleitungen und Bilder im Internet. Es ist für die Kinder und Jugendlichen sehr interessant visuell zu sehen, welche Auswirkungen unsere Worte und Gedanken haben.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Üben.
Deine Frances